Nachtstart
Braunburg, Rudolf (Flugkapitän)
Zuckerhut und Christusstatue, Märchenbuchten, Traumstrände, Abenteuerdschungel - das ist der atemberaubende Anblick, der sich beim Anflug auf Rio de Janeiro bietet. Als Pilot einer regelmäßig nach Südamerika fliegenden Charterfluggesellschaft ist Bernhard Strehlau dieser Anblick seit Jahren vertraut - und doch ist er immer wieder überwältigt davon. Gerade weil er um die
Nachtseiten dieses Paradieses weiß, in dem die Selbstvertreibung der Menschheit längst in vollem Gang ist. Segen und Fluch der Zivilisation - Rio de Janeiro ist davon nicht verschont geblieben.
Und dann der 13. Juni 1976.
Gewitterstürme über Rio - für Bernhard Strehlau wird dieses trügerische Paradies zur tödlichen Falle. Mit ihm und seiner gigantischen DC-10 versinken 378 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder in der Bucht von Guanabara. Offizielle Absturzursache: menschliches Versagen. Andreas Ahlfs, einer der bedeutendsten deutschen Luftfahrtjournalisten, hält nichts von dieser Erklärung. Bernhard Strehlau, sein bester Freund, war ein hervorragender Pilot - er konnte nicht an dieser Katastrophe schuld sein. Als Strehlaus Witwe Ahlfs beauftragt, der Sache nachzugehen, willigt dieser ein. Zehn, zwölf Wochen Rio - doch für Ahlfs ist das alles andere als ein Traumurlaub. Denn wo er mit seinen Nachforschungen auch ansetzt, überall stößt er auf mysteriöse Zusammenhänge mit diesem schrecklichen Unglück, das sich nach und nach als ein grauenvolles Verbrechen erweist.
Die Rekonstruktion dieses Verbrechens - das ist die Handlung von Rudolf Braunburgs neuem Roman. Spannend wie ein Kriminalroman - und doch weit mehr als nur ein reißerischer Thriller. Voller Informationen über bislang ungeklärte Flugzeugkatastrophen - und doch weit mehr als nur der Report eines Insiders. Noch nie hat der Schriftsteller und Pilot Rudolf Braunburg einen so engagierten und aufregenden Roman geschrieben...
(Braunburg schrieb diesen Roman 1974/75 während einer halbjährigen Stationierung als DC-10 Kapitän in Rio de Janeiro. In den Roman fließen Braunburgs persönliche Erfahrungen ein. Er war 1959 auf dem (Super-Constellation-) Flug eingeteilt gewesen, der die Untersuchungskommission einflog, die dort den Absturz einer Lufthansa L-1049 Super-Constellation untersuchen sollte. Am 11. Januar 1959 bekam die D-ALAK beim IFR Anflug auf Rio Wasserberührung in der Guanabara Bay bevor ein steiler go-around eingeleitet wurde. Man vermutet, dass die Maschine dabei überzogen wurde. Sie stürzte am Flugplatzrand ab und verbrannte. Von 39 Insassen überlebten lediglich 3 Personen.)
Taschenbuch
347 Seiten / pages
gut erhalten
Bergisch Gladbach - 1986 - Gustav Lübbe Verlag
Art.Nr. 12644