Der Himmel bleibt unser
Tschetschnewa, Marina Pawlowna (Kampfpilotin)
Hört man das Wort Nachtbomber, so denkt man unwillkürlich an moderne Flugzeuge mit spezieller Nachtflugausrüstung und schwerer Bewaffnung, jedoch kaum an einen kleinen einmotorigen Doppeldecker aus Sperrholz und Leinwand. Und trotzdem haben diese fast schutzlosen U-2 im Großen Vaterländischen Krieg beachtliche Erfolge erzielt. Nacht für Nacht stiegen mutige junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren mit ihren leichten Maschinen auf, flogen zur Frontlinie und warfen ihre Bomben. Eine dieser Pilotinnen war Marina Tschetschnewa.
Bereits mit 17 Jahren beendete sie ihre Flugausbildung in einem der zahlreichen Aeroklubs der UdSSR. Nach dem Überfall des faschistischen Deutschlands auf ihr Heimatland wurde sie Fluglehrerin im Gebiet Stalingrad. Dort erreichte sie auch die Nachricht vom Beschluß der Sowjetregierung, drei Fliegerregimenter aufzustellen, die vom Kommandeur bis zum Mechaniker nur aus Frauen bestehen sollten.
Seit langem träumte die Autorin davon, einmal ein Jagdflugzeug steuern zu dürfen. Nun hoffte sie, ihren Traum erfüllen zu können, doch ihr Weg führte sie in ein aus zwei Staffeln bestehendes Nachtbomberregiment; zuerst als einfacher Pilot, dann als Kettenkommandeur, und schließlich übertrug man ihr die Verantwortung für eine Staffel. Im Juni 1942 startete sie an der Südfront zu ihrem ersten Gefechtseinsatz. Ihr weiterer Kampfweg führte sie u. a. nach Stalingrad, auf die Halbinsel Taman und nach Sewastopol. Im Bestand der 2. Belorussischen Front kämpfte sie an Weichsel und Oder. Ihren letzten Einsatz flog sie im Mai 1945 über Swinemünde (Swinoujscie). Auch nach dem Krieg blieb sie der Fliegerei treu und stellte mit ihrer Jak-18 mehrere Unions- und Weltrekorde auf.
Wie schnell ist dieser Weg geschildert, doch wieviel Schweiß, Nerven und Entbehrungen kostete er.
Einfühlsam und mit großer Sachkenntnis berichtet Marina Tschetschnewa über Erfolge und Niederlagen, über Gefechtsflüge, bei denen keine der mutigen Frauen wußte, ob es nicht der letzte sein könnte.
Doch trotz aller Strapazen erhielten sich die Fliegerinnen ihren weiblichen Charme, ihre jugendliche Fröhlichkeit und ihre Hoffnung auf ein Leben in Glück und Geborgenheit.
Leinen mit Schutzumschlag
200 Seiten / pages
Fotos
sehr gut erhalten
Berlin (Ost) - 1989 - Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik
Art.Nr. 18356