Ludwig Bölkow - Der Zukunft verpflichtet
Erinnerungen
Bölkow, Ludwig (aufgezeichnet von Brigitte Röthlein)
Zweite, durchgesehene und erweiterte Neuausgabe.
Ein Flugzeug aus der Nähe sah Ludwig Bölkow zum ersten Mal im Alter von sieben Jahren, als ihn sein Vater - während des Ersten Weltkriegs Werkmeister bei Fokker - zum Flugplatz mitnahm. Bereits während des Besuches des Realgymnasiums in Schwerin begann er mit dem Segelfliegen. Im Herbst 1933 nahm Bölkow in Berlin das Studium in der Fachrichtung Maschinenbau/Flugzeugbau an der TH auf und schloß 1938 mit der Diplomarbeit ab. Kurz vor Kriegsbeginn trat er in das Projektbüro der Messerschmitt AG in Augsburg ein. Als die Firma den Auftrag erhielt, eine »Bereinigungsaktion« der Me 109 durchzuführen und dabei die leistungsverbesserte Baureihe K serienreif zu machen, wurde ihm die Leitung des Entwicklungsbüros in Wiener Neustadt übertragen. Im Januar 1944 wurde Bölkow nach Oberammergau geholt, wohin inzwischen das Projektbüro verlagert worden war. Als er von einer Fahrt zu den ausgelagerten Fertigungsstätten nach Oberammergau zurückkam, nahmen ihn die Interrogations-Teams der US-Streitkräfte in »Empfang«.
1946 ging er nach Stuttgart und gründete 1948 hier ein Ingenieursbüro - er entwickelte u.a. dort Großautomaten für Tonrohrherstellung. Bereits 1954 begann er sich wieder der Luftfahrt zuzuwenden. Ende 1958 verlegte er den Betrieb nach Ottobrunn, wo eine Zusammenarbeit mit Messerschmitt und Heinkel unter dem Namen »Entwicklungsring Süd« entstand. Knapp drei Jahre nach der Gründung der Bölkow GmbH fusionierte er mit der Messerschmitt AG und im Mai 1969 mit der Hamburger Flugzeugbau GmbH zur Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH. Unter seiner Führung wurde die MBB mit mehr als 40 000 Mitarbeitern zum größten deutschen Systemunternehmen für Luftfahrt, Raumfahrt, Verteidigung und Verkehr.
Ludwig Bölkow, geboren 1912 in Schwerin, studierte von 1934 bis 1938 Maschienenbau in Berlin. 1939 trat er in das Projektbüro der Messerschmitt ein. Zunächst Sachbearbeiter, wurde er später Hauptgruppenleiter für Hochgeschwindigkeits-Aerodynamik und Leiter des Entwicklungsbüros Me 109 in Wiener Neustadt. Nach Kriegsende gründete er in Stuttgart 1948 ein Ingenieurbüro, 1954 begann er sich wieder der Luftfahrt zuzuwenden. 1965 Gründung der Bölkow GmbH, 1968/69 Fusion MBB. Von 1976 bis 1982 war Bölkow Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Ende 1977 schied er 65-jährig aus der Geschäftsleitung von MBB aus.
1983 gründete er die Ludwig-Bölkow-Stiftung sowie die Tochterfirma Ludwig-Bölkow-Systemtechnik und führte langfristige Studien zu umweltverträglichen Energien und wirtschaftlichen Verkehrssystemen durch.
Leinen mit Schutzumschlag
414 Seiten / pages
mit 151 Abbildungen und Dokumenten
sehr gut erhaltenes Exemplar
München - Berlin - 2000 - Herbig Verlagsbuchhandlung
Art.Nr. 23126