Keine Landschaft für Menschen
Flugstücke
Braunburg, Rudolf (Flugkapitän)
Rudolf Braunburg, erfolgreicher Romanautor und Flieger aus Leidenschaft, legt erstmals eine Auswahl seiner im Laufe von zwanzig Jahren entstandenen Prosa-Arbeiten vor. Der Doppelberuf des Schriftstellers und Flugkapitäns schafft sich unmittelbar literarischen Ausdruck: die Menschen, Städte und Landschaften, von denen diese Erzählungen und Kurzgeschichten, Betrachtungen und Essays handeln, sind Braunburg vertraut, mehr noch - er hat diese Stücke an Ort und Stelle geschrieben.
Schauplatz ist die ganze Welt: Hongkong und Setubal, Arizona, Kenia und Mexiko, Bombay, Shannon und Beirut, die Karibik und die Masuren. Einige Stücke sind da angesiedelt, wo Braunburg seine >zweite Heimat< gefunden hat: im Cockpit, in der Stratosphäre, in den Jetstreams, den Gewitterfronten des ostasiatischen
Monsuns. »Ich habe immer bedauert, über den Kampf mit den Elementen dieser Region nichts Ähnliches lesen zu können, was Joseph Conrad über die Seefahrt geschrieben hat«, sagt Rudolf Braunburg.
Die Beziehung zur Landschaft, zur Natur verbindet gleichsam leitmotivisch all diese Arbeiten. Die ungebändigte Kraft der Natur ebenso wie die stille Harmonie einer Landschaft, ihre Gefährdung durch technischen Fortschritt und wirtschaftliche Ausbeutung wie ihr endlicher Triumph über den Menschen und seine seelenlosen Apparate sind Spiegelbild oder Kontrast zum handelnden, fühlenden, leidenden Menschen. Immer geht es dabei um Grenzsituationen, um die "Stunde der Wahrheit" die über Erfolg oder Scheitern entscheidet.
Als Schriftsteller fliegen, als Flieger schreiben - für Rudolf Braunburg ist dies die wesentliche Wechselwirkung zwischen Außenwelt und Innenwelt. Das bedeutet: kritisches Nachdenken über Welt und Umwelt, aber auch eine Schärfung der Sinne, gesteigerte Wahrnehmung und Erfahrung der Schönheit und der unendlichen Vielfalt
dieser Welt.
Leinen mit Schutzumschlag
352 Seiten / pages
gut erhaltenes Exemplar
München - 1979 - Franz Schneekluth Verlag
Art.Nr. 5233